HAST DU POPPERS? Theater Freiburg
Von Dieter Herchenbach, Radio Schwule Welle
„Auf der kleinen Kammerbühne springt und tanzt Gary wie ein Wirbelwind über 2 Etagen, legt eine heiße Nummer nach der anderen vor und wirft seinen Körper im vollen Einsatz auch schon einmal gegen die Wand... Atemberaubend, nicht nur für den Akteur, virtuos auf den Punkt getanzt zeigt der Vollblutkünstler mit einem spitzbübisch-charmanten Lächeln im Gesicht, die Höhen und Niederungen der Schwulenszene...“
Hast Du Poppers? Nein, das war jetzt keine private Frage, sondern ist der Titel eines modernen Tanztheater-Stücks von Gary Joplin und Tom Schneider. Mit unglaublicher Energie und Körperbeherrschung tanzt sich Gary Joplin über fast eine Stunde schier die schwule Seele aus dem halbnackten Leib. Das Stück ist von ihm selbst geschrieben, choreographiert und dreht sich das Thema Liebe und darum, eine echte Beziehung zu finden in den schwulen Welt con heute. Teilweise auf Englisch gesprochen sollte man schon ein paar Brocken Kenntnisse mitbringen, um den ganzen Spaß zu haben. Aber die Performance kann man auch einfach so auf sich wirken lassen.
Auf der kleinen Kammerbühne springt und tanzt Gary wie ein Wirbelwind über 2 Etagen, legt eine heiße Nummer nach der anderen vor und wirft seinen Körper im vollen Einsatz auch schon einmal gegen die Wand. Die Zuschauer in der ersten Reihe müssen teilweise darum fürchten, das ein oder andre Requisit abzubekommen. Denn das einzig Konstante in diesem Tanzfeuerwerk ist Garys Slip, den er stets anbehält.
Atemberaubend, nicht nur für den Akteur, virtuos auf den Punkt getanzt zeigt der Vollblutkünstler mit einem spitzbübisch-charmanten Lächeln im Gesicht, die Höhen und Niederungen der Schwulenszene. Und das ganz alleine, was man manchmal fast vergisst. Auf den Boden holen ihn immer wieder die Anrufe seiner Mutter zurück, die auch für manchen Lacher gut sein.
Am Schluss musste Gary es den Zuschauern mitteilen, dass jetzt Schluss ist... Denn wir warteten gespannt darauf, was JETZT wohl noch kommen mag. Leider nur eine knappe Stunde, aber jede Minute länger hätte den Tänzer wohl umgebracht!
© Gary Joplin